Angststörung: Uwe Hauck

Depression: Eine Depression ist eine Krankheit, keine Charakterschwäche.

Betroffener: Uwe Hauck
Jahrgang: 1967
Diagnosen: Generalisierte Angststörung, Agoraphobie, spezifische Phobie, Depression
Therapien: Stationäre Therapie, Tagesklinik, Ambulante Therapie
Ressourcen: Lesen, schreiben, bloggen

 

Wie und wann hast du von deiner Störung erfahren?

Erst nach der Einlieferung in die geschlossene Psychiatrie nach einem Suizidversuch. Davor dachte ich, ich bin halt anders, trauriger..

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Weil mich das Verschweigen und Verleugnen fast mein Leben gekostet hätte. Als ich über meine Klinikaufenthalte unter dem Hashtag #ausderklapse getwittert habe, war das für mich Teil meiner Therapie.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?

Mein Umfeld hat bis auf wenige Ausnahmen positiv reagiert. Ein paar wenige meinten, besser als ich und meine Therapeuten zu wissen, was los mit mir war. Für viele selbst Betroffene war es erleichternd, jemanden zu kennen, der ganz offen über seine Krankheit spricht.

 

Welche Dinge haben Dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Der Aufenthalt und der Austausch mit anderen Betroffenen in der Klinik und über Social Media war sehr wertvoll. Und ganz besonders die Arbeit an meinem ersten Buch „Depression abzugeben“.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Gewisse Werkzeuge wie Achtsamkeit, Meditation, aber auch Tricks, wie starke Reize gegen die Panikattacken.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Man muss sich nicht jedem öffnen, aber gute Freunde und Familie sollten Bescheid wissen. Und man sollte sich bewusst machen, dass man eine Krankheit hat, die behandelt werden kann. Es kann besser werden, wenn man Hilfe annimmt.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Distanz wahren, nicht die Krankheit des anderen zur eigenen machen. Signalisieren, dass man da ist, wenn man gebraucht wird, aber sich dabei nicht aufdrängen. Nicht besser wissen als der Betroffene, wie es ihm geht.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich bin unbändig neugierig, kreativ und eine „Rampensau“. Für mich sind meine Lesungen, Interviews und Reden Teil meiner Therapie.

 
Uwe bloggt auf: Living the Future
Webseite: www.uwehauk.de