Mutmachleute

Depressionen: Der Weg ist das Ziel.

Betroffene: Aleksandra
Jahrgang: 1997
Diagnose: depressive Episoden
Therapien: Psychotherapie, Medikament
Ressourcen: Partner, Freunde, Lesen, Musik

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Etwa 2014/2015

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Weil viele Menschen nicht verstehen, wie man mit dieser Erkrankung bzw. mit Betroffenen umgeht und das noch viel mehr Schaden anrichten kann.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

Mein Umfeld hat teilweise verständnisvoll, teilweise aber auch hilflos reagiert. Viele haben sich von mir abgewandt und wusste nicht, mit mir umzugehen. Ich hätte mir mehr Zuwendung gewünscht, und dass man mich nicht sofort aufgibt.

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

(Tiefgründige) Gespräche mit anderen Betroffenen und mit meinem Partner.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Meinen Partner, Musik, Bücher

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Dass sie so gut sind, wie sie sind und dass niemand das Recht hat, über sie zu urteilen, wenn man nicht in ihren Schuhen gelaufen ist und das gespürt hat, was sie spüren.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Sie sollten sich mehr Zeit nehmen, geduldig sein. Mehr Interesse zeigen und genauer zuhören. „Stell dich nicht so an“ muss aus dem Wortschatz gestrichen werden.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Meinen Charakter macht aus, dass ich darin aufgehe, wenn ich anderem Menschen helfen kann. Ich bin sehr organisiert und zielstrebig. Am meisten schätze ich an mir, dass ich oft aus eigener Kraft die Ziele erreicht habe, die ich mir gesetzt habe.

 

Aleksandra ist auf Instagram.