Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin vergibt Förderzusage für ein weiteres Projekt des Starnberger Vereins Mutmachleute

München, 10.7.2024

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach engagiert sich entschieden dafür, die Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu stärken.

Am Mittwoch eröffnete sie die Ausstellung „Ein Wir ist stärker als ein Ich“ im Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention in München und verkündete eine Förderzusage für ein weiteres Projekt des Mutmachleute e.V. Der gemeinnützige Verein, der sich für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen einsetzt, freute sich im Rahmen der Kampagne #Mutmachleuteontour die Wanderausstellung gemeinsam mit vielen Akteur*innen aus dem Gesundheitsbereich und der Politik eröffnen zu dürfen.

Die Ausstellung stärkt das Bewusstsein für psychische Gesundheit und sensibilisiert die öffentliche Wahrnehmung. Psychische Erkrankungen leiden auch heute noch unter einem enormen Stigma, das oft dazu führt, dass Betroffene sich noch weiter isoliert und noch stärker unverstanden fühlen. Dieses Stigma führt nicht selten dazu, dass Menschen aus Angst vor Vorurteilen oder Diskriminierung zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Mutmachleute engagieren sich im deutschsprachigen Raum dafür, dass Anti-Stigma-Arbeit sowie Präventions- und Hilfsangebote auch diejenigen erreichen, die möglicherweise im digitalen Raum nicht erreicht werden können.

Die Ausstellung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil sie einen Ort bietet, der durch die Exponate und Veranstaltungen direkte Begegnungen von Mensch zu Mensch möglich macht.

Sie zeigt auf 20 großformatigen Aufstellern Fotos von Personen mit psychischen Erkrankungen, die mit ihrer eigenen Geschichte Mut machen und zum Nachdenken anregen wollen.

„Für die Betroffenen und deren Angehörige ist eine psychische Erkrankung mit großem Leid verbunden und führt oft zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag. Leider werden psychische Störungen auch heute noch oft stigmatisiert und tabuisiert – dabei gehören diese zu den Volkskrankheiten unserer Zeit“, betonte Gerlach bei der Veranstaltung.

Tina Meffert, Vorstandsvertreterin des Mutmachleute e.V., betonte in ihrem Grußwort an die Gäste: „Lassen Sie uns heute einen Schritt weitergehen auf dem Weg zu einer offenen, verständnisvollen und inklusiven Gesellschaft, in der jeder Mensch Wertschätzung, Unterstützung und Verständnis erhält. Seien wir mutig. Seien wir wieder mehr miteinander, füreinander. Andreas Dasser, Projektleiter, ergänzte: „Es geht uns darum, Menschen zu erreichen, die bislang keine oder nur sehr wenig Berührungspunkte hatten, im Umgang mit Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden.“

 

Die Staatsministerin gab Förderzusage über rund 29.000 Euro für Verein Mutmachleute

Gerlach überreichte dem Verein Mutmachleute im Rahmen der Ausstellungseröffnung mit einem symbolischen Scheck eine Förderzusage über rund 29.000 Euro:

„Damit möchten wir eine weitere Ausstellung des Vereins finanziell unterstützen, die Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen in den Blick nimmt.  Schutz und der Erhalt der psychischen Gesundheit gerade auch bei jungen Menschen ist mir ein wichtiges Anliegen. Wir brauchen einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen und müssen uns für deren weitere Entstigmatisierung entschieden einsetzen. Der Verein Mutmachleute leistet hier einen ganz wertvollen Beitrag.“

 Gerlachs besonderer Dank galt den Protagonist*innen der Ausstellung, die auf den großflächigen Aufstellern zu sehen sind und selbst an psychischen Erkrankungen leiden: „Sie sind Vorbilder. Denn Sie haben den Mut, Ihr Gesicht zu zeigen und Ihre persönlichen Geschichten zu teilen. Sie machen damit nicht nur Ihre eigenen Erfahrungen sichtbar, sondern Sie schenken anderen Betroffenen Gewissheit. Die Gewissheit nämlich, dass niemand mit seiner Erkrankung allein sein muss! Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen.“

Nun wollen sich die Mutmachleute mit finanzieller Unterstützung des Staatsministeriums einem neuen Projekt widmen, der das Thema psychische Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stärker in den Fokus nimmt.

Die Ausstellung ist bis Freitag, 26. Juli 2024 in der Rotunde des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention, Haidenauplatz 1 in 81667 München zu sehen.

 

Foto: Maximilian Laufer