„Ich hab’s geschafft“ – Ein Dokumentarfilm über Menschen, die eine Essstörung überwinden konnten.

„Ich hab’s geschafft“ – Ein Dokumentarfilm über Menschen, die eine Essstörung überwinden konnten

Die Regisseurin Shirley Hartlage will mit ihrem Film betroffenen Menschen von Essstörungen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Denn die Frage, ob sich Essstörungen überwinden lassen, ist eine der meistgefragten in den Beratungsgesprächen des Vereins Waage e.V., einem Fachzentrum für Essstörungen, in dem Hartlage Menschen mit Essstörungen berät. Sie weiß: „Die Frage kommt nicht nur von den Betroffenen selbst, auch Eltern, Geschwistern PartnerInnen und FreundInnen stellen diese Frage. Nicht nur Betroffene leiden an einer Essstörung, oftmals sind Angehörige mitbetroffen.“

Essstörungen gehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen unserer westlichen Gesellschaft. Sie beginnen meist schon im Kindheits- und Jugendalter und verlaufen sehr unterschiedlich. Eine Essstörung hat verschiedene „Gesichter“. Die bekanntesten sind die Magersucht, (Anorexia Nervosa) Bulimie (Bulimia Nervosa) oder die Binge Eating Störung, wobei Mischformen häufig sind und Übergänge zwischen den Krankheitsbildern fließend sein können.
Der Dokumentarfilm „Ich hab’s geschafft“ lässt neun Menschen in Portrait erzählen, wie sie ihre Essstörung überwunden haben, darunter auch Schauspieler Marek Harloff und die ehemalige Bürgerschaftspräsidentin Kersten Artus. Sie berichten von ihrer ganz persönlichen Geschichte mit der Erkrankung. Offen und ehrlich sprechen sie darüber, warum sie krank geworden sind, wie sie ihre Essstörung bewältigt haben und wie es ihnen heute geht. Ihre Botschaft lautet: „Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“

Den Trailer zum Film könnt ihr hier sehen: Ich hab’s geschafft.

 

Der Film wird bei den folgenden Veranstaltungen gezeigt:

Hamburg: 23.10.2018 um 18.30 Uhr Asklepios Klinik Nord
Hamburg: 12.11.2018 um 19 Uhr Metropolis Kino
Hamburg: 20.11.2018 um 10-12 Uhr HAW
Bad Oeynhausen: 21.11.2018, um 16 Uhr Klinik am Korso
Wiesbaden: 23.01.2019 um 20 Uhr, Caligari Filmbühne
Köln: 07.03.2019, Fachforum Essstörungen ( für Fachkräfte)
Weitere Termine sind in Planung.

Waage e.V. berät Betroffene und Angehörige

Der Verein Waage e.V. bietet seit fast 30 Jahren Information und Beratung für Menschen, die an einer Essstörung leiden, aber auch für Angehörige und Fachkräfte. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu motivieren, sich möglichst früh ins Hilfesystem zu begeben und sich Beratung zu suchen. Dieser wichtige Schritt ist meist eine riesige Hürde, weil es immer noch ein Tabu ist, sich mit einer Essstörung zu zeigen. Denn Essen soll doch Spaß machen, ist Genuss, tut gut. Ein Problem damit zu haben und seelisch krank damit zu sein, ist immer noch unverständlich und beschämend, nicht zuletzt für die Betroffenen selbst.

  • Informationen zum Thema Essstörungen und Aufklärung über diese Erkrankungen werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
  • Betroffene erhalten eine unterstützende Beratung zur Überwindung ihrer Erkrankung mit dem Ziel einer ungehinderten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
  • Die Beratungsangebote können durch einen niedrigschwelligen Zugang eine frühe Anbindung an des Hilfesystem ermöglichen und so einer Chronifizierung vorbeugen.
  • Angehörige erhalten eine umfassende Aufklärung über die Erkrankung und über einen hilfreichen Umgang mit den Betroffenen.
  • Versorgungsstrukturen werden gestärkt, indem Fachkompetenz im Rahmen von Vorträgen, Fachberatungen und Fortbildungen an Multiplikator:innen weitergegeben wird.
  • Durch eine fundierte Öffentlichkeitsarbeit wird zu einem breiteren gesellschaftlichen Bewusstsein und Verständnis für Essstörungen angeregt und einer Stigmatisierung entgegengewirkt.
  • Im Dialog mit Medienvertreter:innen wird die Bedeutung vielfältiger Körperbilder thematisiert und auf deren Repräsentanz in den medialen Produkten hingewirkt.

LEITBILD

Bei Waage e.V. sind alle Ratsuchenden gleichermaßen willkommen. Die Anerkennung von Individualität, die Berücksichtigung aktueller Lebensbedingungen, biographischer und kultureller Prägungen sowie die Wertschätzung jeder Lebensleistung bilden die Basis unserer Arbeit. Die Arbeitshaltung des professionell ausgebildeten Teams ist geprägt von einem ganzheitlichen und humanistischen Menschenbild.

  • Die pädagogischen Handlungskonzepte werden regelmäßig überprüft, bei Bedarf aktualisiert und mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeglichen.
  • Die Mitarbeiterinnen sind für Gender-Aspekte sensibilisiert und berücksichtigen aus feministischer Perspektive den Zusammenhang zwischen strukturellen Bedingungen in unserer Gesellschaft und der individuellen Lebensgeschichte der Ratsuchenden.
  • In der Ausrichtung der Angebote stehen Freiwilligkeit und Ressourcenorientierung im Vordergrund. Ein wesentlicher Fokus liegt darauf, die individuellen Stärken und Potenziale zu aktivieren. Die Entwicklung und Realisierung von konkreten Zielen und Handlungsperspektiven bilden den Beratungsrahmen.
  • Eine erfolgreiche Behandlung bei Essstörungen bedarf der Kooperation verschiedener Akteur:innen im Hilfesystem. Waage e.V. arbeitet netzwerkorientiert, um Fachlichkeit zu gewährleisten und Handlungsstrategien abzustimmen. Der aktiven Mitgestaltung von Fachgremien und Verbänden wird daher eine große Bedeutung beigemessen. Waage e.V. ist in diversen fachlichen Zusammenschlüssen vertreten, unter anderem im Bundesfachverband Essstörungen, Fachausschuss Essstörungen Hamburg, Deutschsprachige Gesellschaft für Onlineberatung und dem Fachgremium Essstörungen im Bundesministerium für Gesundheit.

Tina Meffert