Borderline, Depressionen, PTBS & Angststörung: Du kannst jemanden wie mich nicht brechen.

Betroffene: Jenny
Jahrgang: 1994
Diagnose: Borderline, schwere depressive Episode, PTBS, Angststörung
Therapie: Verhaltenstherapie
Ressourcen: Malen, Singen, Schreiben, Tanzen

 

Wie und wann hast du von deiner Störung erfahren?

Vor ca. 3 – 4 Jahren hatte meine Hausärztin einen Verdacht, offiziell wurde die Diagnose Borderline vor zwei Jahren durch eine Psychologin bestätigt.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Ich habe mich schon vor einigen Monaten dazu entschieden, via Facebook auf meinem eigenen Blog mit meiner Diagnose an die Öffentlichkeit zu treten. Nun möchte ich dieses tolle Projekt ebenfalls dazu nutzen, Gesicht zu zeigen!

Es ist an der Zeit, Vorurteile zu beseitigen! WIR sind die besonderen Menschen in dieser Gesellschaft! Ich wünsche mir, dass psychische Erkrankungen kein Tabu-Thema mehr sind.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?

Natürlich waren alle erst einmal bestürzt und besorgt, aber Sie halten nach wie vor zu mir. Es ist sehr wichtig, offen und ehrlich mit seinem Umfeld über die eigene Krankheit zu sprechen!

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Mein eigener Blog, Partner, Familie.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Ablenkung durch Tanzen und Singen zu guter positiver Musik, Malen nach Zahlen.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Bleib stark! Halte durch! Stehe zu dir und deiner Erkrankung! Du bist nicht alleine.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir
(einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Es ist für uns Betroffene sehr wichtig, dass sich unsere Angehörigen über unsere Krankheit und den richtigen Umgang damit informieren! Am allerwichtigsten ist aber, dass Angehörige sich dabei nicht selbst vergessen, sondern auch weiterhin ihren Hobbys und ihrem Berufsleben nachgehen, und uns nicht in Watte packen!

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich bin sehr hilfsbereit – egal wie es mir auch selbst gehen mag. Weil ich weiß, wie es ist, alleine dazustehen, unterstütze ich andere. Egal wann, egal wie! 
Ich mag an mir meine offene und ehrliche Art. Trotz Erkrankung kann ich humorvoll sein und ich weiß Dinge einfach mehr zu schätzen. Aufgrund meiner Erkrankung sehe ich vieles nicht mehr als selbstverständlich an.
 
Jenny ist auf Facebook mit Leben mit Borderline, Depression & Co.