Depressionen: Viele Menschen hören nur die Hälfte, verstehen ein Viertel und reden das Doppelte.
Betroffener: Glen
Jahrgang: 1969
Diagnose: schwere Depression
Therapien: Psychotherapie, Aromatherapie
Ressourcen: Meditation, Natur, Selbsthilfegruppe, Gespräche mit Gleichgesinnten
Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?
2022 während einer langen COVID Erkrankung folgte ein fehlgeschlagener Suizid mit anschließenden Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik.
Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?
Seit ich selber betroffen bin, sehe ich wie viele Menschen auch betroffen sind.
Ich möchte helfen, dass Betroffene und Angehörige Symptome erkennen und sich professionelle Hilfe suchen.
Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?
Ich gehe recht offen mit meiner Erkrankung um und habe bis jetzt nur positive Erfahrung damit gemacht.
Ich wünsche mir die selbe Akzeptanz für diese Erkrankung wie für eine Grippe.
Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?
Gute, tiefgreifende Gespräche mit Mitpatienten, gute Therapeuten.
Und ein großer Dank an meine Selbsthilfegruppe, die mir viel Kraft gibt.
Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?
Aromatherapie, Atemübungen, Meditation, Therapeut, Selbsthilfegruppe
Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?
Die Erkenntnis und Einsicht einer psychischen Erkrankung macht es einem leichter damit umzugehen.
Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?
Offen mit der Thematik umgehen, ehrliche Gespräche, Zulassen von Emotionen.
Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?
Ich bin ein sensibler, emotionaler, emphatischer Typ und genau das schätze ich auch an mir.
Foto: Dirk-Martin Heinzelmann