Mehr Psychotherapieplätze schaffen – Sofortprogramm für psychisch kranke Menschen auf den Weg bringen!

Die neue Bundesregie­rung hat 2021 in ihrem Koalitionsvertrag bereits vereinbart, die Versorgung psychisch kranker Menschen zu verbessern. Damit dies gelingen kann, muss ein Gesetz noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.

 

Das Gesetz solle vor allem regeln, dass die Wartezeiten auf eine psychotherapeu­tische Behandlung sich verringern. Schon vor der Coronapandemie warteten psychisch kranke Menschen häufig monate­lang auf einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz.

Durch die Mehrbelastung hat sich bereits in den vergangenen zwei Pandemiejahren gezeigt, dass immer mehr Menschen eine psychotherapeutische Behandlung benötigen. Auch junge Menschen.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat anlässlich des 40. Deutschen Psychothe­rapeutentags (DPT) in Stuttgart ein Sofortprogramm für psychisch kranke Menschen angemahnt und fordert 1600 zusätzliche Psychotherapeut*innenplätze, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Gebieten. Dies habe ein Gutachten des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) 2015 bereits als notwendig berechnet.

 

Richtlinie zur Komplexversorgung schwer psychisch Kranker überarbeiten

Wir schließen uns der Auffassung vieler Verbände an, dass der G-BA mit einer grund­legen­den Überarbeitung seiner Richtlinie zur Komplexversorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen nachzukommen hat. Die Berechnungsgrundlagen halten wir als nicht der Realität angemessen. Sie ist völlig misslungen und antiquiert. Dabei schreibt sie überflüssige Mehrfachunter­suchungen vor, beschränkt massiv die Anzahl der Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen.

Der 40. DPT forderte entsprechend, die notwendigen Voraussetzungen für die Realisierung der koordi­nierten, strukturierten Versorgung zu schaffen. Dazu seien Nachbesserungen an der G-BA-Richtlinie sowie ausreichende finanzielle Mittel notwendig. Dies unterstützen wir vom Mutmachleute e.V. nachdrücklich.

 

Tina Meffert