Nachgefragt bei Nelia. Depressionen & Zwangsstörung: „Nicht jeder Verirrte verliert sich.“ (Der Herr der Ringe)

Betroffene: Nelia

 

Wie geht es dir heute?

Der Aufwärtstrend ist eindeutig da 😉

Ich bin nicht komplett genesen und habe immer wieder mal Tiefs – aber ich kann meine Symptome inzwischen deutlich besser händeln und habe längere stabile Phasen, in denen ich mich gut oder sogar wie mein gesundes, altes Ich fühle.

Und ich habe erkannt, dass ich selbst viel mehr beeinflussen und verändern kann, als ich dachte (Stichwort Selbstwirksamkeit). Das alles bedeutet für mich spürbar mehr Lebensqualität und macht mir Hoffnung auf weitere positive Veränderungen in der Zukunft.

 

Hast du Feedback auf deinen Beitrag bei #Mutmachleute bekommen? Worüber hast du dich am meisten gefreut?

Ich habe positives Feedback von ein paar Blogleser*innen und Freund*innen bekommen, worüber ich mich gefreut habe.
 

Was hat sich für dich zum Positiven geändert, seit du offener mit deiner Erkrankung umgehst?

Ich lerne, immer mehr zu mir zu stehen, mich nicht unnötig zu rechtfertigen und mich abzugrenzen von negativen Sichtweisen und Vorurteilen gegenüber psychischen Erkrankungen. Nur weil Außenstehende z.B. meinen, ich müsse nur X oder Y machen, um meine Zwangsstörung loszuwerden, heißt es nicht, dass das stimmt. Denn ich selbst kenne mich am besten und bin sozusagen die Expertin für mich. Früher habe ich mich oft geschämt, mit anderen Menschen als Familie, Freunden und Behandlern über meine Erkrankungen zu sprechen. Heute fällt mir das leichter und

Ich erkenne mehr und mehr, wie viel Kraft, Ausdauer und Mut eigentlich in uns Betroffenen steckt!

 

Was wünschst du dir für deine persönliche Zukunft?

Dieses Jahr habe ich mit der EX IN-Ausbildung angefangen. Für die Zukunft wünsche ich mir, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen und danach eine Stelle zu finden, die zu mir passt und mir das Gefühl gibt, etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Ich möchte eine gute, empathische Genesungsbegleiterin zu werden, die andere auf ihrem Weg unterstützen kann.

Außerdem wünsche ich mir, auf dem weiten Feld zwischen Krankheit und Gesundheit noch weiter Richtung Gesundheit zu rücken. Und ich würde gerne irgendwann in eine ländlichere Umgebung umziehen, öfter reisen und ganz klischeehaft eine eigene Familie, einen Garten und ein Haustier haben. …

 

Den ersten Beitrag von Nelia bei den #Mutmachleuten findet ihr hier zum Nachlesen.

Nelia bloggt auf: Farbensehnsucht.