Dermatillomanie (Skin Picking): Hoffungsvolles Steh-auf-Männchen
Betroffene: Böhm
Jahrgang: 1982
Diagnose: Dermatillomanie (Skin Picking), Zwangs-/ Verhaltensstörung, Sucht
Therapie: Verhaltenstherapie/ Ergotherapie/ Selbsthilfegruppe
Ressourcen: Lesen, Sport, Freunde, Musik, tanzen
Wie und wann hast du von deiner Störung erfahren?
Durch Google.
Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?
Weil meine Krankheit in Deutschland nicht so erforscht ist und es wichtig ist, dass Betroffene sich nicht mehr so allein mit der Symptomatik fühlen.
Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?
Sie fühlen sich manchmal hilflos, weil sie mir nicht helfen können. Ich wünsche mir, dass mein Umfeld so gut wie möglich reagiert: mit Empathie – und sie sollten mich und meinen Lebensweg respektieren.
Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?
Meine Verhaltenstherapie und das Verständnis meiner Freunde und meiner Familie.
Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?
Achtsamkeit/ Stressbewältigung/ Entschleunigung. Radikale Akzeptanz, Austausch in meiner Selbsthilfegruppe.
Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?
Gebt nicht auf und seid nicht zu streng mit euch selber. Je mehr wir uns so akzeptieren, wie wir sind, umso besser können wir die Hürden im Leben bewältigen.
Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir(einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?
Behandelt die Betroffenen, wie ihr selber behandelt werden wollt. Auch wenn ihr sie nicht immer verstehen könnt.
Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?
Ich bin authentisch, sozial intelligent und kompetent, tolerant und empathisch.