Depressionen und Angststörung: Die Welt ist soviel besser mit dir, lass die Depression nicht gewinnen.

Betroffener: Matze Knötzsch

Jahrgang: 1981

Diagnosen: Rezidivierende Depressionen, Angststörung, soziale Phobie

Therapien: Medizinische Reha in einer Klinik, Psy-RENA

Ressource: Fitness

 

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Anfang 2020, wurde durch meine Hausärztin ein 2. Burnout  innerhalb von 5 Jahren ) diagnostiziert. Durch mehrere Untersuchungen im Krankenhaus hat man festgestellt das ich unter psychosomatischen Symptomen leide.

Es wurde innerhalb eines halben Jahres ein Rehaplatz für mich gefunden.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Als meine Suizid Gedanken immer stärker wurden habe ich für mich entschieden das jetzt etwas passieren muss und zwar schnell!

Durch meine Therapiegruppen habe ich die Kraft gefunden meine Angstzustände und Panikattacke auf Video festzuhalten und auf meinem Instagram Account zu veröffentlichen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich Menschen bei mir gemeldet, die mir geschrieben haben wieviel Respekt sie vor dieser Entscheidung haben und mir Mut zugesprochen haben. Auch haben sich Menschen aus meinem Bekanntenkreis gemeldet welche ich schon über lange Jahre kenne, sie haben sich aufgrund meines Posts geoutet und mir mittgeteilt, dass sie dasselbe Leiden haben aber sich niemandem bis dato anvertraut  haben.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

Ehrlich gesagt habe ich es meiner Frau und meinen beiden Kindern erst am Neujahrsmorgen mitgeteilt woran ich wirklich seit längerem leide! Durch das Gespräch habe ich auch die Initiative ergriffen und mich bei „Stark gegen Depressionen“ und meiner Krankenkasse informiert wie meine Angerhörigen mit meiner Krankheit umgehen können. Ich wünsche mir einfach mehr Tranzparenz mit dieser Krankheit.

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

So wirklich ganz kann ich es noch nicht akzeptieren, ich hoffe dass ich mit eurer Unterstützung einfach etwas besser damit umzugehen weiß.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Ich flüchte ins Fitnessstudio, hier habe ich in der Zeit keine negativen Gedanken.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Dass sie nicht alleine sind! Es ist keine Schande sondern zeugt von großer Stärke, sich Hilfe zu suchen.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Zeigt der betroffenen Person, dass ihr für sie da seid.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und sehr hilfsbereit.