Informationen zur dependenten Persönlichkeitsstörung: Abhängig von anderen.
Die dependente Persönlichkeitsstörung (DPS) ist eine psychische Erkrankung, die durch ein starkes Bedürfnis nach Unterstützung und Zuwendung sowie ausgeprägte Unsicherheit und Abhängigkeit von anderen gekennzeichnet ist. Menschen mit dieser Störung haben große Schwierigkeiten, eigenständige Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, und fürchten, allein gelassen zu werden. Diese Verhaltensmuster können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu Konflikten in Beziehungen führen.
Charakteristische Merkmale
Menschen mit einer dependenten Persönlichkeitsstörung erleben oft eine intensive Angst, ohne die Unterstützung anderer nicht zurechtzukommen. Diese Angst zeigt sich in einem übermäßigen Klammern an enge Bezugspersonen und der Neigung, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugunsten anderer zurückzustellen. Sie suchen häufig Bestätigung für selbst einfache Entscheidungen und vermeiden es, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
Die Furcht vor Verlassenwerden ist ein zentrales Merkmal der Störung. Betroffene bemühen sich häufig übermäßig, das Wohlwollen anderer zu sichern, selbst wenn dies bedeutet, unangemessene oder belastende Situationen zu akzeptieren. Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten werden oft vermieden, da sie befürchten, dadurch ihre Unterstützungspersonen zu verlieren.
Ursachen und Entstehung
Die genaue Ursache der dependenten Persönlichkeitsstörung ist nicht eindeutig geklärt, doch es wird angenommen, dass ein Zusammenspiel aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren eine Rolle spielt. Eine genetische Veranlagung kann die Entwicklung fördern, ebenso wie frühkindliche Erfahrungen. Überfürsorgliche oder übermäßig kontrollierende Eltern können dazu beitragen, dass ein Kind nicht lernt, Selbstständigkeit zu entwickeln. Negative Erlebnisse wie Verlust oder Vernachlässigung können ebenfalls das Gefühl der Abhängigkeit verstärken.
Auswirkungen auf das Leben
Die Abhängigkeit von anderen und die damit verbundene Unsicherheit können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Beruflich fällt es Betroffenen oft schwer, eigenständig Entscheidungen zu treffen oder Verantwortung zu übernehmen. Zwischenmenschliche Beziehungen sind häufig von einem Ungleichgewicht geprägt, da sich die betroffene Person vollständig auf ihren Partner oder ihre Bezugsperson verlässt. Dies kann für beide Seiten belastend sein und zu Abhängigkeit oder Konflikten führen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die dependente Persönlichkeitsstörung ist behandelbar, und viele Betroffene können mit der richtigen Unterstützung lernen, ihre Selbstständigkeit zu stärken und die Symptome zu bewältigen. Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie, ist die bevorzugte Behandlungsmethode. Dabei lernen Betroffene, ihre Denkmuster zu hinterfragen und gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln.
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Förderung von Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Ziel ist es, die Betroffenen zu ermutigen, Entscheidungen zu treffen, Konflikte anzugehen und unabhängiger zu handeln. In einigen Fällen können Medikamente wie Antidepressiva helfen, begleitende Symptome wie Angst oder Depression zu lindern, doch sie sind keine langfristige Lösung für die Störung selbst.
Leben mit der Störung
Das Leben mit einer dependenten Persönlichkeitsstörung kann herausfordernd sein, insbesondere wenn die Symptome nicht behandelt werden. Mit professioneller Hilfe und der Unterstützung durch das soziale Umfeld können Betroffene jedoch Fortschritte machen und lernen, selbstständiger und selbstbewusster zu leben.
Die dependente Persönlichkeitsstörung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch ein starkes Bedürfnis nach Unterstützung und die Angst vor Verlassenwerden gekennzeichnet ist. Sie kann das Leben der Betroffenen stark einschränken, ist jedoch mit einer gezielten Therapie gut behandelbar. Mit der richtigen Unterstützung können Betroffene ihre Abhängigkeit reduzieren, ihre Selbstständigkeit fördern und ein erfüllteres Leben führen.