Kombinierte Persönlichkeitsstörungen, Depressionen & Angststörung: Das Leben ist nicht so. Es ist ganz anders. (Kurt Tucholsky)

Betroffener: Jürgen B. Konrad
Jahrgang: 1958
Diagnose: Zyklothomie, Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Kombinierte Persönlichkeitsstörung (zwanghaft und ängstlich-vermeidend), PTBS/Traumafolgestörung, rezidivierende Depression, Angststörung
Therapie: Psychotherapie, Systemische Therapie u.a., klassische Homöopathie
Ressourcen: Spiritualität, Gartenarbeit, heute: glückliche Partnerschaft, erfülltes Arbeitsleben, langjährige Genesungserfahrung/Therapieerfahrung

 

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Durch Psychiater und Rehaberichte (o.g. Diagnosen). Auch eigene Reflexion/Fachkompetenz, sowie Beratung durch weitere Ärzte (u.a. aus anderen Zusammenhängen vertraut)

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Ich zeige begrenzt Gesicht zum Schutz meiner beruflichen Identität (unter Pseudonym). Ich bin einfach dankbar für den Grad an Genesung und fühle mich verpflichtet, dafür einzustehen und die Erfahrung weiterzugeben.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

In zwei schweren spirituellen Krisen sorgenvoll, voller Panik, kränkend und ausgrenzend. 2015 folgte die personenbedingte Kündigung.

Krise sollte als Krise gesehen werden. Ängste und Bedürfnisse des Umfeldes sollten nicht auf mich projiziert werden. Heilung ist möglich

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Kapitulation im Sinne des 12 Schritte Programms der anonymen Selbsthilfegruppen. Reflexion mit Kollegen, Freunden und Fachleuten, Internetrecherche.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Meine Homöopathische Arztpraxis, meine Partnerin, befreundete Therapeuten. Schreiben, weitere Kontakte. Meditation, Natur, Wellness.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Gesund werden ist möglich. Öffne Dich für neue Wege – bleibe konsequent am Ball.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Vertraut in das Leben. Seid ein Beispiel in gesunder Lebensbewältigung. Macht Euer Glück nicht abhängig von Euren Angehörigen. Alles hat seinen Sinn.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Kreativ, offen, konsequent, intuitiv, spirituell, nüchtern.

 

Als Psychiatrieerfahrener, Erfahrener von spirituellen und existentiellen Krisen unterhält Jürgen B. Konrad auch eine eigene Homepage, die hier zu finden ist