Komplexe PTBS, Panikstörung & Rezidivierende depressive Störung: 1000 Meilen beginnen mit einem Schritt.

Betroffene: Heike
Jahrgang: 1975
Diagnose: Komplexe PTBS, Panikstörung, rezidivierende depressive Störung
Therapie: Stationäre und ambulante Psychotherapien, stabilisierende Gespräche bei der PIA (Psychiatrische Institutsambulanz)
Ressourcen: Lesen, Musik, Glaube, Sport

 

Wie und wann hast du von deiner Störung erfahren?

2011 in der Kitzbergklinik in Bad Mergentheim.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Um anderen Mut zu machen und um aufzuklären.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?

Manche Menschen haben leider Abstand genommen und den Kontakt abgebrochen. Andere haben mich als verrückt dargestellt.
Aber meine liebe Freundin Andrea hat mich immer wieder unterstützt.

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Zum einen hat mir der Austausch in zwei tollen Facebook-Gruppen sehr geholfen, die Krankheit zu akzeptieren. Ich habe gemerkt, dass es sich besser mit der Krankheit lebt, wenn ich sie nicht mehr als Feind ansehe, sondern sie akzeptiere.
Nachdem ich eine kirchliche Sekte verlassen hatte und in eine Freikirche fand, die meine Krankheit ernstgenommen hat und mir nichts aufzwängen wollte, konnte ich die Krankheit akzeptieren.
Außerdem haben mir sehr viele gute Bücher über PTBS geholfen, vor allem das Buch „1000 Meilen beginnen mit einem Schritt“.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Christliche Lobpreislieder hören, Ruhephasen, Facebook

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Gebt nicht auf – es folgt immer wieder auch nach dunkeln Phasen eine Phase der Helligkeit.
Es ist, wie wenn man sich in einem Rad befindet, mal ist man oben, mal unten – aber irgendwie geht es immer weiter.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Gebt euch und eure Hobbies nicht auf. Und nehmt es nicht persönlich, wenn wir Kranken unsere Ruhephasen brauchen. Und vor allem, zwingt uns nichts auf und redet nicht alles als Macke ab.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Dass ich eine Kämpfernatur bin – falle zwar oft hin, stehe aber immer wieder auf, auch wenn ich manchmal länger flach liege. Außerdem bin ich hochsensibel, das heißt ich spüre sehr vieles, bevor andere es spüren.