Schizoaffektive Störung: Ich habe mein Glück gefunden.

Betroffene: Elisabeth

Jahrgang: 1992

Diagnosen: gemischte schizoaffektive Störung

Therapien: Klinikaufenthalt, Verhaltenstherapie

Ressourcen: Freund*innen, Familie, spazieren gehen

 

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Mit 16 Jahren. Es fing mit Depressionen an und ich merkte etwas stimmte nicht mit mir. Konnte mich in der Schule nicht konzentrieren und war sehr antriebslos, in mich versunken und entwickelte Selbstzweifel.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Mir ist es nicht mehr unangenehm mich zu zeigen. Meine Probleme gehören einfach zu mir und meinem Leben und ich will anderen, denen es genauso geht, helfen.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

Sie haben unwissend reagiert, mich aber unterstützt wo es ging, aber waren auch sehr verzweifelt. Ich würde mir im Allgemeinen wünschen, dass mehr Wissen über die psychischen Erkrankungen verbreitet wird, dann ist es auch vielleicht leichter mit Angehörigen damit umzugehen.

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Es hat Zeit gebraucht, bis ich zur Selbstakzeptanz gekommen bin. Gespräche und neue positive Erfahrungen haben mir geholfen.

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Ich hab ein gutes soziales Netzwerk mit Profis meiner Familie und Freund*innen und ich bin sehr sensibel bei Symptomen, dass ich mir gleich Hilfe suche.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Versuchen geduldig zu sein und Hilfe annehmen.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Man kann einen Betroffenen als Angehörigen nicht die ganze Zeit betreuen oder helfen. Man muss auch versuchen noch das eigene Leben zu leben. Mir können sie helfen, indem ich weiß, dass ich auch auf sie zählen kann und sie mir keine Vorwürfe machen, wenn es mir schlecht geht.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich bin sensibel und ruhig und emotional. Ich schätze an mir, dass ich eine gewisse Empathie habe um andere zu verstehen und dann auch zu helfen.