Depressionen: Du bist wundervoll! Es ist schön, dass Du so bist, wie Du bist!

Name: Miriam Vida, Interessensvertreterin & Studentin der Sozialen Arbeit

Diagnose/Erkrankungsbild: Depression

Jahrgang: 1993

Beschäftigt sich mit Klient*innen: Betroffene von (allgemeinen) mentalen Herausforderungen, Hochsensibilität, Hochintelligenz, Neurodiversität, Kinder und Jugendliche

Hilfsangebote: Künstlerin abstrakter Malerei und Ausstellungen zu Themen mentaler Herausforderungen, Intuitives Malen mit Menschen in belastenden Situationen und Betroffenen, Aufklärungsarbeit auf Instagram und Facebook

 

Auf welchem Gebiet bist du Expertin und wieso gerade zu diesem Thema?

Ich war leider bereits als Kind Betroffene. Kinder können jedoch nicht selbst eine psychische Erkankung oder ungesunde Verhaltensmuster erkennen, sondern sie entwickeln Überlebensstrategien, die die Entfaltung der Persönlichkeit verhindern. Ich habe erst im Alter von 18 Jahren eine Therapie und die Einnahme von Psychopharamka begonnen. Jetzt, 12 Jahre und einige Therapieerfahrungen später, kann ich endlich sagen, dass ich genug Selbstvertrauen entwickelt habe, um mich anzunehmen und für mich einzustehen.

Ich habe auf dem langen Weg viel Stärke entwickelt, die ich teilen und in die Welt tragen möchte. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, andere Menschen zu unterstützen und darin zu bestärken, dass sich der lange Weg lohnt.

 

Welche Vorurteile bzw. falschen Vorstellungen gibt es in der Gesellschaft zum jeweiligen Erkrankungsbild?

Es gibt Menschen, die mental nicht gut drauf sind. Diese Menschen auszuschließen, macht das Problem jedoch noch größer, da sie sich sowieso schon einsam fühlen. Bitte nehmt es nicht persönlich, lasst sie nicht alleine und bietet immer wieder an zusammen nach passenden Hilfsangeboten zu suchen.

 

Wie hilfst du betroffenen Menschen ganz persönlich und welche hilfreichen Therapiemöglichkeiten gibt es deiner Meinung nach?

Ich biete Einzel- und Gruppenstunden im intuitiven Malen in und um Köln an. Dabei geht es darum Achtsamkeit und innere Ruhe zu erfahren und sich selbst besser kennen zu lernen. Auf lange Sicht kann die persönliche Resilienz gestärkt werden. Daneben habe ich bereits zwei Ausstellungen meiner Kunst zu mentalen Themen veranstaltet. Ich beantworte immer gerne Fragen zu meinen persönlichen Erfahrungen, aber auch zu wissenschaftlichen Erkentnissen in den Themen Resilienz, (Neuro-)Diversität und emotionaler Entwicklung.

Wie hilfreich eine Therapie ist, hängt davon ab, ob die Intensität dieser zur aktuellen Symptomatik passt. Es ist leider manchmal nicht einfach rauszufinden, wie schwerwiegend die Symptome sind, wenn sie nach langsamer Einschleichung bereits die „Normalität“ darstellen. Am Anfang wirkt Therapie für Betroffene wie ein Tropfen auf den heißen Stein und es erscheint für Betroffene sinnvoller, wenn sich die Umgebung ändert und nicht sie selbst. Die Umgebung ändert sich, wenn sich Verhaltensmuster ändern.

 

Inwieweit ist deiner Meinung nach eine Heilung, ein gutes Leben mit der Krankheit möglich?

Manchmal ist es ein langer, schwerer Weg aus dem Irrgarten mentaler Herausforderungen. Ich wünsche, jede*r bekommt die ausreichende Unterstützung, um dort rauszufinden. Irgendwann wird es leichter, auch wenn es viel Geduld und Kraft kostet.

 

Welche besonderen Fähigkeiten haben Betroffene?

Betroffene haben oftmals große Potenziale in sich schlummern, die sie hoffentlich bald für sich entdecken und nutzen lernen.

 

Hier geht es zu Miriams Website.

Sie ist außerdem auf Instagram: miriamvida__