Gestatten: Ich bin Nabou.

Heute werde ich ein Jahr alt. Und seit ich neun Wochen alt bin, wohne ich bei zwei Mutmachmenschen.

Meine Menschen sind ganz okay, finde ich. Manchmal wollen die mir was beibringen, zum Beispiel dass ich keinen Quatsch machen soll mit meinen Stofftieren, oder Taschentücher und Bücher nicht zerfetzen soll. Damit bin ich zwar nicht ganz einverstanden, aber ansonsten sind sie in Ordnung.

Ich bin ein Border Collie, und man sagt ja, die wären schlau, sensibel und gerne aktiv. Kann ich bestätigen, bin ich auch. Mir macht das Flitzen über Stock und Stein im Wald genau so Spaß wie Tricks lernen und kuscheln. Ich lerne ganz schön schnell Neues dazu, und ich weiß immer genau, wie es meinen Menschen und anderen geht, das spüre ich sofort.

Immer, wenn wir anderen Leuten begegnen, sind alle ganz glücklich und finden mich toll. Sogar ein paar Menschen, die Angst vor Hunden haben, habe ich gezeigt, dass sie gar keine Angst vor mir haben müssen. Einmal meinte eine Spaziergängerin, die an uns vorbeikam: „Ach, also vor Dir habe ich keine Angst.“ Das hat mich gefreut. Ein Mann, der uns manchmal besuchen kommt, traut sich sogar inzwischen, mich zu streicheln. Finde ich gut.

Ich habe auch schon Menschen geholfen, die traurig waren. Dann ist Quatsch machen gut, dann lachen sie wieder. Und sie geben mir Leckerlies. Finde ich auch gut. Aber spielen ist noch besser.

Ein bisschen stürmisch bin ich noch, und ich muss noch lernen, auch gleich zu kommen, wenn man mich ruft. Tja, da bin ich wohl in der Flegelphase, sagt man.

Wenn ich ein bisschen älter bin, mache ich eine Therapiehundeausbildung mit meinem Menschen. Es ist schön, wenn Menschen sich öffnen, lachen können, streicheln, keine Angst haben müssen. Dann gehe ich mit Frauchen mit zu Treffen, ich komme mit auf die Tour, die sie machen wollen und werde ganz viele Menschen kennenlernen. Da kriege ich bestimmt viel Aufmerksamkeit – und bin auch aufmerksam den Menschen gegenüber. Da freue ich mich drauf. Mir sagen alle, dass ich so unglaublich menschenfreundlich sei und der beste Mutmacher aller Zeiten sein werde!

Wenn ich also ein ausgebildeter Therapiehund bin, dann bin ich auch ein Mutmachhund, ganz offiziell.

 

Aber eigentlich bin ich jetzt schon ein Mutmachhund. Weil ich schon so oft Menschen zum Lachen und Strahlen gebracht habe, und ihnen gezeigt habe, dass sie keine Angst haben müssen. Und für meine Menschen zuhause bin ich auch ein Mutmachhund. Die lieben mich sehr, und das macht mir auch Mut.

Was zählt ist doch vor allem: Liebe. Mut. Respekt.

 

Wir sehen uns auf der Tour.

Euer Nabou