Depressionen: Die Depression bekommt mich nicht mehr in die Knie!

Betroffener: Florian Maier
Jahrgang: 1990
Diagnosen: Depression, Panikstörung und soziale Phobie
Therapien: Tagesklinik (stationär & ambulant)
Ressourcen: Musik, Kunst & Kultur

 

Wie und wann hast du von deiner Störung erfahren?

2009 – 2010 bekam ich tägliche Schwindelattacken. Ich lief von Arzt zu Arzt – bis ich am Ende bei einem Neurologen landete, der sich auskannte.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Weil ich mich damit besser fühle, freier … mein gesamtes Umfeld weiß darüber Bescheid. Ich denke, wenn man es nur für sich behält, drängt man sich erneut unterbewusst Probleme auf.

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?

Von manchen – sogar in der Familie – werde ich immer noch als „faule Sau“ dargestellt. Das löst in mir wiederum Schuldgefühle aus – bin ich denn eine Last?

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Die Einsicht, dass jede*r anders ist und eben auch diese „Lasten“ zu diesem „anders sein“ als andere dazu gehört. Ich meine, ich habe durch diese „Lasten“ und Krisen mein eigenes Selbst besser gefunden und kann es durch gewisse Offenheit in der Gesellschaft auch ausleben – so wie ich eben bin, so bin ich!

 

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Ganz viel Musik, Kunst und Abwägung in Krisensituationen

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Du musst nicht wie die anderen leben. Lass Offenheit in dein Leben, öffne dich und du wirst sehen, es zeigen sich neue Erkenntnisse, welche du nicht links neben dir liegen lassen solltest! So wirst du auch deine Stärken erkennen und auf diese bauen können.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir
(einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Bietet euren erkrankten Mitmenschen ein Ohr und stützt diese Person, soweit es geht – ohne dass es euch herunterzieht, und bitte: lacht sie nicht aus!

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich schätze meine Vernunft, meine Liebe zur Kunst und Musik, meine Achtsamkeit (die wohl eine Stärke ist, die ich aus meinen Ängsten entwickelt habe – und ich heiße sie für gut!).

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