Jessy Mutmachleute

Mein Partner, Rapid Cycling und ich … – (M)ein Zusammenleben mit der Bipolaren Königsklasse.

Angehörige: Jessy
Jahrgang: 1988
Angehörige von: einem Betroffenem mit Bipolarer Störung
Hilfsangebote: Das Buch „Leben mit bipolaren Störungen“ von Peter Bräunig, Gespräche mit Ärzten
Ressourcen: Lange Spaziergänge und intensive selbstreflektierende Gespräche

 

Wie hast du von der Störung deines Partners erfahren? Was war deine erste Reaktion?

Was unsere Psyche angeht, waren wir beide von Anfang an ehrlich zueinander und das ist auch das Wichtigste, denn nur so kann man als Angehöriger richtig helfen.

Meine erste Reaktion war natürlich geprägt von Unwissenheit, welche mein Freund durch die Beantwortung meiner Fragen und der Buchempfehlung „Leben mit bipolaren Störungen von Peter Bräunig“ schnell in Wissen umwandeln konnte, so dass ich nun soweit bin, dass ich ihm im Krisenfall eine richtige Hilfe sein kann.

 

Wieso möchtest du anderen Angehörigen Mut machen?

Weil wir Angehörigen noch immer das Problem haben, von der Gesellschaft nicht „ernstgenommen“ zu werden.

 

Was hat dir am meisten geholfen, mit der Diagnose deines Angehörigen umzugehen? Welche Hilfsangebote für Angehörige nutzt du?

Mir hat es tatsächlich geholfen, sowohl mit meinem Partner als auch mit seinen Ärzten lange darüber zu reden, als auch Infos über die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. einzuholen.

 

Woraus schöpfst du neue Kraft für dich persönlich, in Momenten, in denen du dich schwach fühlst?

Musik … Musik ist für mich meine Rückzugsmöglichkeit und manchmal sogar die einzige Möglichkeit, meine Gedanken und Gefühle dadurch in Worte zu fassen.

 

Wie kannst du deinem Angehörigen in schwierigen Situationen und Krisen helfen?

Reflektionsgespräche, und wenn alles nichts hilft, dann wird mit seinem Arzt im Klinikum telefoniert, um Rücksprache zu halten. Denn gerade sowas ist in Krisenfällen wichtig und auch notwendig.

 

Was wünscht du dir von deinem Angehörigen?

Dass er niemals aufgibt und sein Lächeln nie verliert.

 

Was schätzt du am meisten an deinem Angehörigen?

Mein Partner ist extrem liebevoll, ehrlich, humorvoll, kreativ und er schafft es, mich in schwierigen Situationen zum Lächeln zu bringen.
 
Jessy hat bei den #Mutmachleuten bereits einen Betroffenenbeitrag veröffentlicht.