Experimenteller Kurzfilm Circular Insanity zur Bipolaren Störung

Über mich

Ich bin Nik, komme aus Schäftlarn (Bayern), wohne derzeit in Düsseldorf und bin beruflich Motiondesigner/Videoeditor. Ich habe erst einen Bachelor in Mediendesign (DHBW Ravensburg) absolviert und dann einen Master in Eco-Social Design (Freie Uni Bozen) drauf gesetzt, um meinen sozialen und ökologischen Überzeugungen noch mehr Raum zu geben. Mit diesem Background aus Hard- und Soft-Skills im Designbereich, versuche ich Arbeiten umzusetzen, welche einen gesellschaftlichen Mehrwert haben.

 

Der experimentelle Kurzfilm ‘Circular Insanity’

ist das Ergebnis meiner Forschung und Auseinandersetzung mit dem Thema der bipolar affektiven Störung. Vorab muss ich anmerken, ich bin selbst weder direkt noch indirekt von der Krankheit betroffen bin und ich hoffe, dass ich mit dem Erstellen des Filmes niemandes Grenzen überschritten habe. Falls ein Bedürfnis für Austausch besteht, bin ich per Mail erreichbar (nik | at | niklasblum.de).

 

Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Zustände einer bipolaren Störung, Euthymie, Manie und Depression in filmische Bilder zu übersetzen, welche ohne erklärend zu wirken, dem Betrachter einen Einblick in das innere Geschehen einer bipolaren Person gewähren, und deren Gefühlswelt mit Bild und Ton emphatisch erfahrbar zu machen. Ziel ist es Aufklärung durch Empathie zu begünstigen, sowie zum Abbau von Stigmen gegenüber dem Krankheitsbild der Bipolarität, wie auch gegenüber Neurodivergenz im Allgemeinen, beizutragen.

Mir war schon zum Beginn der Themenfindungsphase für meine Bachelorarbeit klar, dass ich mich gerne auf die eine oder andere Weise mit der menschlichen Psyche auseinandersetzen würde, da mich diese schon immer fasziniert hat. Der Fokus auf das Thema bipolare affektive Störung entwickelte sich dann durch das Buch „Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle, welcher mich in seiner autobiografischen Auseinandersetzung mit der Krankheit tief beeindruckt hat.

In meiner folgenden Recherche zu dem Thema beschäftigte ich mich dann verstärkt mit den volatilen, emotionalen Extremen, die eine bipolare Störung mit sich bringen kann, welche sich doch erheblich in Drastik und Willkür von dem unterscheidet, was neurotypische Personen erleben.

Der Wechsel zwischen den Extremen, abgelöst vom fragilen Zustand der Normalität, ist etwas, das zwar in der Theorie nachvollziehbar scheint, jedoch werden psychische Krankheiten, welche in unserer heutigen Leistungsgesellschaft häufig ein Tabuthema darstellen aufgrund der Stigmata und Angst vor Andersartigkeit zu großen Teilen totgeschwiegen, oder als charakterliche Schwäche angesehen. Es besteht häufig eine unwissende Intoleranz gegenüber dem nicht verstandenen mentalen Zustands des Gegenübers. Hier bedarf es an Aufklärung und so ergab sich meine Forschungsfrage:
 Wie lässt sich etwas verständlich machen, das sich der durchschnittlichen Wirklichkeitserfahrung der Meisten entzieht? 
Circular Insanity ist der Versuch, diese Frage zu beantworten.

 

Die größte Herausforderung

… wie auch die wertvollste Erfahrung in der Erarbeitung des Projekts sind beide dem Umstand geschuldet, dass ich keinen direkten Kontakt zu einer bipolaren Person hatte. Aus der Not heraus fing ich an in Foren Kontakte zu sammeln und Umfragen zu streuen, welche dann die spätere Gestaltung des Filmes maßgeblich informierten. 
Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der Anonymität, die das Internet bietet, war ich im Austausch mit reellen Personen aus vielen Ecken der Welt. Als sich dann manche bedankten, dass jemand ohne professionelle Anreiz oder persönlichem Leidensdruck sich mit ihnen und ihren Gedanken und Gefühlen auseinandersetzt, hat mich das durchaus berührt und darin bestärkt, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit verdient.

Die Darstellung der Krankheit im Film ist letztendlich ein Median aus allen mit mir geteilten Erfahrungen und bietet gerade durch diese Entpersonalisierung Raum für emphatische Assoziation.

Gerne darf der Film geteilt werden! Wenn er nur in einem Fall hilft, Empathie für Neurodivergenz zu fördern, hat er sein Ziel schon erreicht.

 

Und hier gehts zum Film.