Betroffene: Eva Lietz
Jahrgang: 1965
Diagnose: Schizophrenie
Therapie: Selbsthilfegruppen; Medikamente
Ressourcen: Familie, Freunde, Sport, Selbsthilfegruppe

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Ich bin im September 2018 per richterlichem Beschluss auf die geschlossene Station einer psychiatrischen Klinik gekommen. Dort wurde mir die Zwangsmedikation angedroht. Nach Einnahme eines antipsychotischen Medikaments bin ich aus meiner Psychose wie aus einem Albtraum aufgewacht.

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

1% der Bevölkerung leidet unter psychotischen Erkrankungen wie der schizoaffektiven Störung oder der Schizophrenie. Diese Krankheiten ist noch viel zu wenig bekannt.

Ich möchte Vorurteile abbauen!

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld in Bezug auf deine Störung wünschen?

Meine Familie hat in meiner fast eineinhalb Jahre andauernden Psychose glücklicherweise schnell erkannt, dass ich eine Erkrankung habe und hat daraufhin miteinander kooperiert, dass ich psychiatrisch behandelt werde. In meiner Psychose habe ich aufgrund meiner Wahnvorstellungen alle meine sozialen Kontakte abgebrochen. Ich wünsche mir von meinem Umfeld, dass dieses sehen kann, dass mein Verhalten auf meine Psychose zurückzuführen ist.

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Das Mitteilen über die Krankheit in Selbsthilfegruppen

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Ich rede mit meiner Familie und gehe in Selbsthilfegruppen.

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Auch darüber zu reden!

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir
(einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Auch darüber zu reden, sich geeignete Foren wie Selbsthilfegruppen zu suchen, um darin zu reden.

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich versuche immer nach vorne zu schauen!