Informationen zu Psychosen: Die Welt mit anderen Augen sehen.
Psychosen sind psychische Zustände, bei denen das Denken und die Wahrnehmung einer Person von der Realität abweichen. Menschen mit Psychosen werden oft stigmatisiert, weil es viele Missverständnisse und Vorurteile bezüglich psychischer Erkrankungen und insbesondere von psychotischem Erleben gibt.
Symptome
Menschen mit Psychosen können Dinge hören, sehen, riechen oder fühlen, die in Wirklichkeit nicht existieren. Oft haben Betroffene Überzeugungen, die nicht der Realität entsprechen, wie zum Beispiel die Annahme, verfolgt zu werden, obwohl das nicht der Fall ist. Sie haben oft Schwierigkeiten beim Organisieren ihrer Gedanken oder beim klaren Ausdrücken.
Ursachen von Psychosen
Es gibt nicht eine einzige Ursache für Psychosen. Sie können durch eine Kombination von genetischen, biologischen, Umwelt- und Lebensstilfaktoren ausgelöst werden. Wenn in der Familie bereits Psychosen aufgetreten sind, besteht ein höheres Risiko, selbst eine Psychose zu entwickeln. Ungleichgewichte in bestimmten Gehirnchemikalien können ebenfalls Psychosen verursachen. Zudem können extremer Stress, traumatische Erlebnisse, Missbrauch von Drogen oder Alkohol Psychosen auslösen oder verschlimmern.
Die Behandlung von Psychosen
ist wichtig und kann helfen, die Symptome zu lindern und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Medikamente
Antipsychotische Medikamente sind oft die erste Wahl zur Behandlung von Psychosen. Sie können helfen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere Symptome zu reduzieren.
Psychotherapie
Gesprächstherapien und kognitive Verhaltenstherapie können helfen, mit den Symptomen umzugehen, das Selbstverständnis zu stärken und den Umgang mit Alltagsproblemen zu verbessern.
Unterstützende Therapien
Ergotherapie, Soziale Fähigkeiten Training und Familientherapie können ebenfalls hilfreich sein, um den Betroffenen im Alltag zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern.
Stützende Umgebung
Ein unterstützendes und verständnisvolles Umfeld, das Freund*innen, Familie und professionelle Helfer*innen umfasst, kann entscheidend sein, um mit den Herausforderungen einer Psychose umzugehen.
Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Psychose professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Genesung.
Stigmatisierung von Menschen mit Psychosen
Menschen mit Psychosen werden oft stigmatisiert, weil es viele Missverständnisse und Vorurteile bezüglich psychischer Erkrankungen gibt. Viele Menschen haben wenig Kenntnis über Psychosen und andere psychische Erkrankungen, was zu Fehlinformationen und falschen Vorstellungen führen kann. In Filmen, Fernsehserien und anderen Medien werden psychische Erkrankungen oft sensationalisiert oder falsch dargestellt, was Stereotypen und Vorurteile verstärken kann. Psychosen können für Menschen, die keine Erfahrung mit psychischen Erkrankungen haben, beängstigend oder bedrohlich wirken, und diese Angst kann zu Ablehnung und Stigmatisierung führen.
Einige Menschen neigen dazu, die Ursache für psychische Erkrankungen bei den Betroffenen selbst zu suchen und sie für ihre Symptome oder ihr Verhalten verantwortlich zu machen, was zu Schuldzuweisungen und Stigmatisierung führt. Da psychische Erkrankungen nicht immer äußerlich sichtbar sind, werden sie manchmal nicht als „echte“ Krankheiten anerkannt, was zu einer Minderbewertung der Schwere und Realität der Erkrankung führen kann.
Zudem gibt es in vielen Kulturen und Gesellschaften negative Vorurteile und Stereotypen über psychische Erkrankungen, die zur Stigmatisierung beitragen. Diese kann schwerwiegende Folgen haben, da sie den Zugang zu angemessener Behandlung und Unterstützung erschwert, die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl beeinträchtigt und soziale Isolation und Diskriminierung fördert.
Nützliche Links:
Psychosen – Früherkennungszentren & Links
Das UKE hat eine informative Broschüre zum Download herausgegeben zum Thema Psychosen: Ein Wegbegleiter für Betroffene und Angehörige.