Akute polymorphe psychotische Störung: Danke. Danke. Danke.

Betroffene: Sally Njoki

Jahrgang: 1995

Diagnose: Akute polymorphe psychotische Störung mit Schizophreniesymptomen

Therapie: Psychiatrie

Ressourcen: Lesen, Dankbarkeitsübungen

 

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Ich habe von meiner Krankheit Ende Juli 2021 erfahren. Ich hatte meinen C1 Deutschkurs in der Hochschule Augsburg abgeschlossen und nach zwei Wochen war ich plötzlich verwirrt – wie fast verrückt. Ich habe mich wie eine andere Person gefühlt, sehr komisch, war skeptisch gegenüber allem und konnte auch nicht mehr schlafen.

 

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Weil ich jetzt geheilt bin und zu meiner Geschichte stehen möchte. Ich will einfach andere ermutigen und Hoffnung geben, dass alles gut wird am Ende!

 

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

Meine Familie und mein Freund und seine Familie haben mich viel unterstützt und mich akzeptiert wie ich bin, auch meine Freunde. Aber manchmal haben sie Dinge gesagt oder Fragen gestellt, die genervt haben.

Bitte sagt einem depressiven Menschen nicht, dass er sich für die Dinge, die er hat, glücklich fühlen soll – denn dieser Mensch findet es gerade sehr schwer glücklich zu sein, selbst wenn er im Paradies wäre.

 

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Ich habe sehr lange gebraucht meine Krankheit zu akzeptieren. Ich denke, ich habe es erst akzeptiert jetzt, wo ich geheilt bin.

 

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Alles hat seinen Grund und es wird alles wieder gut sein. Die Wörter habe ich oft gehört, aber nicht daran geglaubt – aber es ist die Wahrheit.

Du wirst stärker rauskommen und anderen helfen, du gehst diesen schmerzhaften Weg nicht umsonst. HALTE DURCH!!

Fange an zu meditieren, höre Heilfrequenz Musik und übe ein bisschen Dankbarkeit. Schreib fünf Dinge auf, jeden Tag, für die Du dankbar bist.

 

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Seid immer da für die Betroffenen und liebt sie. Sie brauchen viel Liebe, gute Gedanken und Verständnis, um das zu überwinden. Die Angehörigen sollen auch gut auf sich aufpassen, sonst können sie schnell ein Burnout dadurch bekommen. Die beiden Parteien haben immer zu kämpfen.

 

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Meine Familie und Freunde beschreiben mich als einen sympathischen Menschen. Ich bin sehr dankbar und positiv im Leben. Ich bedanke mich immer und schreibe eine Dankbarkeitsliste jeden Morgen.

 

 

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