Betroffene: Jay

Jahrgang: 2005

Diagnosen: Bipolare und kombinierte Persönlichkeitsstörung

Therapien: DBT und Verhaltenstherapie

Ressourcen: Kunst, Musik und Texte schreiben

Wie und wann hast du von deiner Erkrankung erfahren?

Dass ich krank bin wusste ich schon lange. Die Diagnose habe ich 2020 in einer Therapiestation erfahren.

Warum hast du dich entschieden, nun Gesicht zu zeigen?

Ich will die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen beenden und Verständnis schaffen.

Wie hat dein Umfeld reagiert, als es von deiner Krankheit erfahren hat, und welchen Umgang würdest du dir von deinem Umfeld (und der Gesellschaft) in Bezug auf deine Erkrankung wünschen?

Die meisten waren überrascht und besorgt. Es ist wichtig, anderen nicht betroffenen Leuten Zeit zu geben und durch Aufklärung und Informationen Ängste zu lösen.

Welche Dinge haben dir am meisten geholfen, die Krankheit zu akzeptieren?

Mit anderen Betroffenen zu sprechen, zu verstehen, dass man nicht alleine ist oder merkwürdig zu sein – das war sehr schön.

Meine Diagnosen zu erhalten hat mir geholfen.

Welche Ressourcen nutzt du in Krisensituationen?

Mich künstlerisch auszudrücken gibt mir sowohl Kraft als auch innere Ruhe.

Was möchtest du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Nimm Dir Zeit, Dich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Sei nicht frustriert, wenn Du auf Unverständnis triffst. Du schuldest niemandem schnell gesund zu werden.

Was möchtest du anderen Angehörigen mit auf den Weg geben? Wie können sie dir (einerseits) und sich selbst (andererseits) am besten helfen?

Habt Geduld mit kranken Menschen und versucht offen und verständnisvoll zu bleiben. Hört uns zu und versucht zu verstehen, was wir Euch mitteilen möchten.

Was macht deinen Charakter aus und welche Eigenschaft schätzt du an dir am meisten?

Ich bin unglaublich spontan und plane wenig wirklich voraus. Ich bin sehr intelligent und kann gute informative Gespräche und Diskussionen führen.

Foto: Dirk-Martin Heinzelmann